Die Polizei NRW hat in Köln ein modernisiertes und zukunftsweisendes Beratungszentrum für Kriminalprävention
eröffnet. Ein zentrales Thema ist hier die Einbruchschutzberatung. Das neue digitale Beratungs- und Präventionszentrum bietet ein umfangreiches Angebot zur bestmöglichen Aufklärung und Unterstützung von Bürgerinnen und Bürgern. Vor Ort finden regelmäßig Beratungen statt, zu denen jeder herzlich eingeladen ist.
Vor Ort haben wir mit Elke Döhler, Kriminalkommissariat Kriminalprävention und Opferschutz bei der Polizei Köln, über die aktuellen Entwicklungen in der Einbruchsprävention, digitale Hilfsmittel und die Rolle der Eigeninitiative gesprochen.
Lokale Stadthelden: Frau Döhler, Wohnungseinbrüche gehören zu den Delikten, die bei vielen Menschen ein Gefühl der Unsicherheit hinterlassen. Wie steht es aktuell um die Lage in NRW?
Elke Döhler: Die Entwicklung ist erfreulich: Wir sehen in Köln und Leverkusen, dass in den letzten Jahren immer mehr Wohnungseinbrüche scheitern, also im Versuch stecken bleiben. Das ist ein klarer Erfolg konsequenter Präventionsarbeit – insbesondere durch unsere landesweite Kampagne „Riegel vor! Sicher ist sicherer.“, die in ihrer Kombination aus Aufklärung, Beratung und konkreten Schutzmaßnahmen einzigartig ist.
Lokale Stadthelden: Was macht diese Kampagne so wirksam?
Elke Döhler: „Riegel vor“ ist keine einmalige Aktion, sondern eine langfristige Strategie. Wir gehen aktiv auf die Menschen zu – über Medien, Veranstaltungen oder durch Beratungsgespräche direkt vor Ort und in unserer Beratungsstelle. Ziel ist es, Eigenverantwortung zu stärken und die Menschen konkret dabei zu unterstützen, ihr Zuhause besser zu schützen. Dabei geben wir leicht umsetzbare Tipps – und zeigen, dass effektiver Einbruchschutz kein Hexenwerk ist.

Lokale Stadthelden: Können Sie uns Beispiele nennen, was jede und jeder Einzelne tun kann?
Elke Döhler: Mechanische Sicherungen wie Zusatzschlösser an Türen und Fenstern, können einen Einbruch erschweren oder sogar verhindern. Wichtig ist auch die richtige Verhaltensweise: Türen immer abschließen, auch bei kurzer Abwesenheit, Fenster nicht gekippt lassen und die Nachbarschaft einbeziehen. All diese Punkte thematisieren wir intensiv im Rahmen der Kampagne – verständlich, praxisnah und auf den Alltag zugeschnitten.
Lokale Stadthelden: Seit Kurzem bietet die Polizei auch digitale Unterstützung. Was steckt hinter dem „Einbruchsradar“?
Elke Döhler: Der Einbruchsradar ist über die Polizei NRW-App verfügbar. Bürgerinnen und Bürger können hier tagesaktuell nachvollziehen, wo es in ihrer Umgebung zu Einbrüchen gekommen ist. Diese Transparenz hilft, Risiken besser einzuschätzen und sorgt dafür, dass Prävention dort ansetzt, wo sie gebraucht wird. Auch das ist Teil unserer modernen Ausrichtung: klassische Polizeiarbeit kombiniert mit digitalen Tools.
Lokale Stadthelden: Welche Rolle spielt Datenauswertung in der Bekämpfung von Einbruchskriminalität?
Elke Döhler: Eine sehr zentrale. Wir analysieren Muster, Zeiträume und Tathergänge, um Vorgehensweise der Tätergruppen zu erkennen. Diese datenanalytische Bekämpfung ist mittlerweile ein fester Bestandteil unserer Strategie – sowohl in der Strafverfolgung als auch in der Prävention. Gleichzeitig stellen wir sicher, dass unsere Empfehlungen auf aktuelle Entwicklungen abgestimmt sind – zum Beispiel, wenn wir bestimmte Regionen gezielt beraten.
Lokale Stadthelden: Die Aktionswoche „Riegel vor – Sicher ist sicher“ scheint sich etabliert zu haben. Wie ist die Resonanz?
Elke Döhler: Sehr positiv. Die Menschen sind interessiert, stellen viele Fragen und nehmen unsere Beratungsangebote gerne an – sei es in unserer Beratungsstelle, an Infoständen oder online. Dass die Aktion mittlerweile landesweit bekannt ist, zeigt uns: Unsere Botschaften kommen an. Und das ist entscheidend, denn: Einbrecher suchen gezielt nach Schwachstellen – mit der richtigen Vorbereitung können Bürgerinnen und Bürger sich wirksam schützen.
Lokale Stadthelden: Was wünschen Sie sich von der Öffentlichkeit in Bezug auf das Thema Einbruchschutz?
Elke Döhler: Mehr Aufmerksamkeit und die Bereitschaft, aktiv zu handeln. Wer heute in den Einbruchschutz investiert, schützt nicht nur sich selbst, sondern auch seine Nachbarschaft.

POLIZEIPRÄSIDIUM KÖLN
KRIMINALPRÄVENTION/OPFERSCHUTZ
Walter-Pauli-Ring 2-6 • 51103 Köln
Fon: 0221 – 229 86 55
Mail: kriminalpraevention.koeln@polizei.nrw.de | www.koeln.polizei.nrw
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